Tag 2:
Frühstück um 7:15 Uhr, gegen 8:00 Uhr ging es dann erstmal Richtung Tankstelle. Wo die Scheiben gereinigt wurden und der Tank voll gemacht wurde.
Wir entschieden uns, trotz der 33,- Euro Maut, den Großglocker hochzufahren. Nach rund 10 Kilometern erreichten wir die Maustelle.
Da wurde es Zeit, erstmal das DSC in den Modus "off" zu bringen. Dank meiner 13.000km Restreichweite laut BC für die hinteren Bremsen.
Dadurch, dass wir so früh dranwaren, war die Strecke relativ frei. Einige Autos begegneten uns auf der Auffahrt, welche wir aber dann der Teilweise 3 spurigen Straßen relativ problemlos überholten. Dafür umsomehr Radfahrer, aber die waren da noch kein Problem, da genug Platz war um Gefahrlos zu überholen.
Nach Rund 20 Minuten waren fast am Gipfel bei ~ 2410m
Nach einer kleinen Pinkelpause und Fotosession ging es weiter, den Berg auf der anderen Seite wieder runter.
Aber da entdeckte ich einen anderen Aussichtspunkt und musste anhalten.
Die Motoren mögen diese Höhe gar nicht. Der geringere Sauerstoffgehalt wirkt sich deutlich auf die Leistungs der Motoren aus. Ich fahre >2000 Metern mit gefühlten 50PS weniger rum.
Der 130i, springt beim Starten in der Höhe erstmal auf 2000 Touren, was der PP ESD auch soundtechnisch untermalt.
Die erste große Abfahrt steht uns bevor und schon nach einigen Kurven zeigt sich ein klares Bild, womit wir in den nächsten Tagen zu kämpfen müssen.
Andere Autos, die permanent auf der Bremse stehen und mit 30-40km/h den Berg runterkriechen. Damit unsere Bremsen nicht den Hitzetod sterben nutzen wir die Motorbremse und sind dann direkt im richtigen Gang, wenn sich die Gelegenheit bietet, die Schleicher zu überholen. Kurz Blinker links, Gaspedal durchdrücken und wieder einscheren und hart die nächste Kurven anbremsen.
Sofern es nur ein Auto ist, ist das überholen kein Problem. Bald war aber der erste SUv (X3) vor uns. Wir haben den Wagen schon 5 Kurven vorher gerochen, weil der Fahrer nur auf der Bremse stand und es dementsprechend roch ... hinzu kam, dass die Straßen enger wurden und wir dann hinter her schlichen.
Ein paar Kilometer weiter hatten wir dann ein Wohnmobil vor uns und die Straßen wurden voller. Die Motoradfahrer waren auch mittlerweile wach und Unterwegs.
Die Kollegen kennen da wirklich nichts. Sobald eine Gerade länger als 50 Meter ist, muss überholt werden. Egal ob da was entgegen kommt oder nicht.
Bald waren wir am Grunde des Großglockner und hatten dann keinen Plan mehr wo lang. Schnell die ausgedruckte Route ausgepackt und die Lage gecheckt. Die nächste Ortschaft ins Navi und ab nach Itlaien.
Nach einige Stunden fahrt, waren wir in Italien und auf dem Weg zum nächsten Pass, leider sah ich schon im Navi, dass dieser gesperrt war. Wir folgten einfach der Hauptstraße zur nächsten Stadt, wo auch die Passstraße geendet hätte.
Da die Stadt verwirrend war mussten wir wieder anhalten um die Route zu suchen, wo es lang ging. Angehalten und festgestellt, wir müssen umdrehen.
Rückspiegel gecheckt, keine Autos zu sehen, dann wende ich mal schnell. Als ich gewendet hatte, kamen mir sehr viele Autos entgegen, ich stand aber erstmal am Fahrbahnrand und wartete, bis mir ein Lieferwagenfahrer per wilden Handzeichen zu verstehen gab, dass es eine Einbahnstraße ist in der ich Falsch stand.
Soweit so gut, dann kam ein Polzeiwagen, welcher anhielt und den Verkehr aufhielt, damit ich wenden konnte.
Angel hatte zum Glück noch nicht gewendet.
Nach einigen Minuten waren wir wieder auf Kurs und hatten die Passtraße gefunden. Leider auch der Fahrer eines Fiat Pandas, welcher mit gefühlten 5km/h den Berg hochfuhr. Die Straßen bestand nur aus Kurven und wir könnten nicht überholen. Wurden dafür von etlichen Motorädern überholt, welche mich öfters ausgebremst hatten.
Nach gefühlten Jahrzenten waren wir oben auf dem Berg und hieltem zum Mittagessen an. Gefolgt von einer Fotosession.
Bei der Abfahrt war keine Spur von dem Fiat Panda zu sehen und wir waren mit der richtigen Geschwindigkeit unterwegs.
Ein paar Autos und etliche Fahrradfahrer wurden überholt. Die Kurven wurden immer besser und besser. Die Temperatur stieg und die Reifen bauten mehr Grip auf. Die Bremsen zeigten keine Verschlechterung der Bremswirkung und wir hatten unseren Spaß bei der Abfahrt.
An der nächsten Kreuzung wurde es mal wieder Zeit zu überlegen wo es als nächstes hin geht. Ach fahren wir mal links. Einige hundert Meter weiter, ach lass uns doch die andere Richtung fahren. Irgendwann waren wir ganz unten angekommen und wussten nicht mehr weiter. Also erstmal die Route richtig studieren, fiel uns dann auf, dass der Weg oben, wo wir zuerst links sind, doch richtig war.
Ich hatte keinen großen Bock wieder komplett hoch zu fahren und wir entschieden uns, den einen Pass einfach auszulassen und zum nächsten zufahren.
Bergauf fahren macht einfach mehr Laune, weil wir nicht so oft auf der Bremse stehen. Schnell waren die paar Autos überholt die meinten wieder mit 30km/h den Pass hochzufahren. Zur Erinnerung, erlaubt sind in Italien 90 km/h Außerorts, auch auf den Passtraßen.
Dann hätte Angel fast einen Motorradfahrer nieder gemacht. Ich habe zum überholen eines Autos angesetzt, war schon rausgezogen. Angel war hinter mir und wollte auch rausziehen, als er bemerkte, dass neben ihm schon ein Motorrad war.
Der Typ auf dem Motorrad hatte dann versucht mit mir mitzuhalten bis wir auf dem Berg waren. Ich war recht zügig unterwegs und hatte freie Fahrt, Natürlich nie schneller als 90km/h. In den Kurven bin ich dem weggefahren und bei den Geraden kam er wieder ran. Aber mich zu überholen, hat er sich dann nicht getraut.
Oben angekommen, wieder Planlos welche Richtung hielten wir einfach mal in der Mitte der Straße an und Angel schaute auf die Route. Angel meldete, dass bei ihm eine gelbe Ölkanne aufleuchtet, haben wir erstmal ignoriert. Ich machte zwei Fotos.
Dann hupte ein Italiner uns an und meinte wir sollen wegfahren, weil er mit seinem Van der jetzt unbedingt durch möchte, als ob er 10 Meter nicht an uns vorbei fahren könnte. Naja, wir sind dann weiter auf einen Parkplatz und haben versucht herrauszufinden wohin die Reise geht.
Der nächste Pass war schnell gefunden. Den Pass im BMW Navi über die google Suche eingeben und los gehts. Nur stimmte die Kilometerzahl nicht mit der eigentlich Router überein. Wir entdeckten den Fehler und mussten noch einen Zwischenpunkt einfügen.
Gut, dass es mit dem BMW Navi recht problemlos möglich ist und ab dafür.
Die Fahrt von dem Pass nach Bozen, wo die Auffahrt zum Penser Joch beginnt, war der reinste Horror. Wir waren mittem im Touri Verkehr. Highlight war der F30 vor mir mit 5 Personen anboard und 316i hinten drauf, der nur auf der Bremse Stand.
Nach 3 Stunden waren wir ins Bozen, mein Navi sagte mir, dass auf der Hauptstraße Stau ist und führte uns durch Bozen.
Wir waren dann endlich auf der Passtraße zum Penser Joch und hatten keinen Verkehr, ein Traum!
Ich hatte eigentlich nach der 3 Stunden Schnarchi Fahrt, keinen Bock mehr auf Autofahren, mein Rücken tat weg. Meine Beine waren taub vom Schalten und Bremsen. Mir war heiß, trotz Klima auf 19°.
Jeder Kilometer der Auffahrt zum Penser Joch verdrängte meine Schmerzen und ich erinnerte mich wieder, wieso ich diesen Trip machen wollte.
Die Kurven wurden enger, die Höhenmeter im Navi begangen zu steigen. Die Aussicht, einfach nur geil. Trotz der Höhe, drehte der kleine Diesel willig hoch, dass Getriebe nahm auch meine harten, schnellen Gangwechsel an.
Das Navi hatte dann kurz vorm Ziel keinen Bock mehr und sagte mir, dass Ziel befindet sich in der Nähe und ich solle dem Richtungspfeil folgen.
Davon lief ich mich unbeeindruckt und schaltete erstmal zwei Gänge zurück um die nächste Kehre zu nehmen, dann noch paar Radfahrer Diesel-/Benzinabgase schnuppern lassen und wir waren oben auf dem Berg.
Zeit sich einen Apfel zu genehmigen und Fotos zu machen.
Mittlerweile fast 18:30 Uhr und noch kein Hotel in Sicht. Auf dem Pass steht ein Gasthof/Restaurant. 2 Einzelzimmer waren noch frei und wir namen diese.
Dort oben kommt der Strom aus einem Dieselgenerator. Internet-/TV kennt man da nicht. Aber egal, hauptsache ein Bett.
Die Wagen wurden noch im Hof geparkt. Noch schnell was gefuttert und die Bilder/Videos der letzten zwei Tagen wurden am Notebook sortiert und beschriftet.
Dann zog ein Sturm auf.
War uns dann egal und wir gingen ins Bett.