25 Jahre nach dem Debüt des legendären M 1 arbeitet BMW an einer M-VERSION DES NEUEN 1er. Der kompakte Sportler mit M3-Motor soll M2 heißen
M-Roadster, M3, M5: Bei ?M"-Modellen schlagen die Herzen vieler Auto-Freaks höher. Denn M steht für schnelle Modelle von BMW. M steht auch für Sportzubehör der weiß-blauen Marke. Und wer als BMW-Fahrer auf Markenimage Wert legt, platziert - innen oder außen - ein weiß-rot-blau unterlegtes M.
Der berühmte M 1 legte 1978 den Grundstein für das Charisma dieses Buchstabens. Und es geht weiter: In diesem Herbst schraubt der neue M5 mit seinem über 500 PS starken neuen V10-Motor die Messlatte bei den Sportlimousinen höher. An einem M6 als M-Version des 6er-Coupes mit diesem V10Motor arbeiten die Bayern bereits. Ebenso spannend ist für BMW-Enthusiasten ein M-Modell in einer Klasse, in der BMW bislang nicht vertreten war: der Kompakt- oder ?Golf "-Klasse.
SO KLEIN KANN ? M" SEIN
Denn im Herbst hat der neue BMW 1 er seinen großen Auftritt. Und von diesem Modell planen die Münchener auch eine M Variante. Da BMW zweitürige Varianten derzeit mit geraden Zahlen belegt (Beispiel 6er-Reihe und Z4), um sie von den Limousinen mit ungeraden Zahlen (1er, 3er, 5er, 7er) abzusetzen, wird diese 1er-Version M2 genannt. Außerdem kollidiert der sportliche Ableger der 1er-Reihe somit namentlich nicht mit dem M1. Dabei muss der M2 nicht zwangsweise ein Coupe werden, sondern kann auch als extrem sportlicher Dreitürer für Furore sorgen.
Das Interesse am 1er und demzufolge auch am M2 ist: Das in der Golf-Region wildernde Gefährt setzt als einziges Modell in dieser hart umkämpften Klasse als Längsmotor und Heckantrieb. Konzeptionell zeigt die 1er-Baureihe aus diesem Grund eine große technische Nähe zum BMW 3er. Motoren, Getriebe und auch Achskomponenten sind in Teilen baugleich. Vorteil: 1er und 3er können auf den gleichen Bändern produziert werden. Obwohl für den 1 er (werksintern E80 genannt) zunächst nur Vierzylinder-Motoren vorgesehen sind, passen auch SechszylinderAggregate unter die Haube.
Da auch bei der M-GmbH streng auf die Kosten geachtet wird, scheidet eine Motoren-Neuentwicklung speziell für den M2 nach BMW-Aussagen aus. Eine mögliche Motorisierung wäre ein hubraumstärkerer Vierzylinder mit etwa 2,4 Liter Hubraum, der auf einem 2,0-Liter-Serienaggregat basiert und rund 250 PS leisten soll. Dieser Motor kann aber auch in einem 125ti - sportliches Topmodell der 1 er-Reihe - seinen Dienst verrichten.
Hinter dem bekannten Label ?M" muss sich schon etwas Besonderes verstecken. Deshalb denkt man bei BMW darüber nach, den M2 mit einer technisch weniger aufwändigen Sechszylinder-Version des M3 zu versehen. Um die 300 PS lassen sich dabei ohne große Kunstgriffe realisieren. Zusammen mit dem SechsgangSchaltgetriebe oder der SMGSchaltbox ergibt das ein Antriebspaket, das für die Führungsposition im Segment reichen dürfte.
AUDI S3 V6 ALS KONKURRENT
Die Leistung sollte schon überzeugen, denn die Konkurrenz schläft nicht. Bei Audi wird ein S3 mit einem rund 280 PS starken 3,2-Liter-V6 vorbereitet (s. Heft 3/04). Und dieses Direkteinspritzer-Aggregat wird mit ähnlich viel Kraft auch die Neuauflage des Golf R32 antreiben, der heute schon 250 PS stark ist.
Die E87-Baureihe ist mit 4,25 Meter Länge und 1,40 Meter Höhe ein stattliches Gefährt. Damit der M2 so dynamisch wirkt, wie es sich für eine M-Version geziemt, müssen voluminöse Reifen zum Einsatz kommen. 17 und 18-Zöller sind in Planung. Auch die Karosserie soll mit einer modifizierten Frontpartie deutlich sportlicher und aggressiver geraten. In Sachen Gewicht favorisiert BMW einen ausgeklügelten Materialmix: Alu, hochfeste Stähle sowie Magnesium sollen das ?Kampfgewicht" des M2 drücken. BMW Chefentwickler Burkhard Göschel dazu: ?Wir setzen lieber auf 1000 Kilo statt 1000 PS."
Die Ingenieure loben schon die Handlingeigenschaften der 1er Basis-Version. Man kann sich gut vorstellen, was der sportliche Hecktriebler dann als M2 mit einem 300-PS-Sechszylinder an Fahrspaß bieten wird.
